Apulien, Kalabrien, Ligurien – wo Tauchen in Italien am schönsten ist

Zum Tauchen bietet Italien mit insgesamt 7.600 Kilometern Küstenlinie eine enorme Auswahl an ausgezeichneten Tauchspots. Ihr Ferienhaus oder Ihre Ferienwohnung an der Küste eignet sich hervorragend als Hauptquartier während eindrucksvoller Unterwasserexkursionen an einem der zahlreichen Tauchspots des Landes.

Vorausgesetzt Sie ziehen mit der Harpune los, können Sie in Ihrer eigenen Küche sogar fangfrischen Tintenfisch in Olivenöl und Knoblauch anbraten und Ihre Familie mit den Schätzen des Meeres verwöhnen. Ein riesiges Angebot an Ferienhäusern, mediterranes Wetter und bizarr-schöne Tauchspots machen Italien und seine Küsten zu einer Topdestination für Tauchfans und Schnorchler.

Im Golf von Neapel überdauert die versunkene Stadt von Baiae die Jahrhunderte im Meer. Zu Zeiten des Römischen Reiches war die dekadente Stadt dank der vulkanischen Thermalquellen ein beliebter Kurort für die Reichen, Mächtigen und Schönen, der selbst von so geschichtsträchtigen Figuren wie Kaiser Nero oder Cicero frequentiert wurde.

Im 8. Jahrhundert plünderten Sarazenen die Stadt und um 1500 wurde das römische „Las Vegas” schließlich vollständig aufgegeben. Das Schicksal des ehemals mondänen Luxusresorts besiegelten nachfolgend ebenjene vulkanischen Thermalquellen, die einst für Ruhm und Glanz sorgten: Nach und nach fluteten sie die Stadt, und der steigende Wasserpegel tilgte Baiae schließlich von der Landkarte.

Heute ist Baiae ein submariner Archäologiepark mit spektakulären Artefakten: Statuen, Krüge, Mosaikböden, Palastruinen, rauchende Fumarolen und Grundmauern der damaligen Gebäude lassen Sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Zeit der Römer eintauchen.

Mit Apulien und Kalabrien verfügt der Süden des Landes über zwei Regionen mit besonders szenischen Tauchdestinationen. Versunkene Schiffe, abenteuerliche Grotten und farbenfrohe Unterwasserwelten zeichnen den italienischen Süden ebenso aus wie mittelalterliche Städte und eine exquisite Küche.

Tauchen in Apulien

Beim Tauchen in Apulien zeigt Italien mit einer Vielzahl an steilen Kliffen seine wilde Seite. Die Region, die den „Absatz” des italienischen Stiefels bildet, verfügt auf 800 Kilometern sowohl über eine adriatische als auch über eine ionische Küstenlinie mit einer dramatisch schönen Tier- und Pflanzenwelt.

Unterschiedlichste Szenerien sorgen in Apulien für viel Abwechslung. So tauchen Sie vor Otranto in intensiv schimmerndem, kobaltblauem Wasser und vor Torre Canne begrüßt Sie das Wrack des 1994 gesunkenen Schiffes Gluten Islamoglu, dessen Hülle nach wie vor intakt ist.

Kalabrien steht seinem Nachbarn Apulien in Sachen Tauchen und Schnorcheln in nichts nach. Die Region an der Stiefelspitze Italiens überzeugt ebenfalls mit unterschiedlichen Landschaften und Gegebenheiten: Glasklares Wasser und erhabene Kalksteinklippen gehören zur Kulisse vor Tropea. Zahlreiche, ertauchbare Grotten, von denen die Grotta Azzura wohl die Bekannteste ist, sind das faszinierende Erkennungszeichen vor Ort.

Während des Zweiten Weltkriegs fanden viele Schiffe ihr feuchtes Grab vor Kalabrien. So widerfuhr es auch dem Dampfer Pasubio, der 1943 torpediert wurde und seither in 44 Metern Tiefe ein willkommenes und skurril-schönes Habitat für Muscheln, Korallen und Fische bietet.

Eine besonders große Vielfalt an unterschiedlichen Meeresböden erwartet Sie im marinen Schutzgebiet Area Marina Protetta Capo Rizzuto zwischen dem aragonesischen Kastell bei Le Castella und Capo Colonna.

Auch die nördliche Adria ist eine vorzügliche Wahl zum Tauchen in Italien. Bibione gilt weit über die Landesgrenzen hinaus als Bade- und Wassersportparadies. Ein Fakt, der nicht zuletzt auf endlose und sehr gut ausgestattete Sandstrände mit Schirmen, Liegen, Duschen und zahlreichen Restaurants beruht.

Für Taucher und Schnorchler ist das Tauchzentrum Mister Blu eine optimale Anlaufstelle. Der Besitzer spricht neben Italienisch auch Deutsch sowie Englisch und sämtliche Gerätschaften sind in der Tauchbasis erhältlich. Mit dem Boot geht es hinaus in die offene See, wo in geringer und einer für Anfänger geeigneten Tiefe das Wrack eines Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg erkundet wird.

Die Unterwasserwelt im Nordwesten Italiens lernen Sie beim Tauchen nahe Genua auf eindrückliche Weise kennen. 34 Kilometer von der ligurischen Hauptstadt entfernt, befindet sich der Naturschutzpark Portofino an der Riviera. Tauchgebiete wie Il Dragone, La Colambra und Scoglio del Raviolo begeistern mit vielfältigen Attraktionen und Überraschungen. So begrüßt die 1954 von Guido Galletti erschaffene und versenkte Statue des in 18 Meter Tiefe stehenden Christus der Meerestiefen die Taucher mit offenen Armen.

Der ikonische und weltberühmte Verbund aus fünf Orten, Cinque Terre, dürfte eher als begehrtes Fotomotiv bekannt sein. Im gleichnamigen Meerschutzpark erwarten Sie satte Seegrasweiden, prächtige Fächerschwämme und bizarre Korallensysteme. Das Gebiet gehört darüber hinaus zum größten Walschutzgebiet Europas. Beobachten lassen sich die gigantischen Säuger allerdings am besten auf einer organisierten Walbeobachtungstour per Boot.

Sardinien verdient sich seinen Platz mit einer Fülle an Tauchgebieten rund um die Insel. Unweit der traumhaften und wenig frequentierten Küste des kleinen Badeortes Sant'Elmo im Südosten Sardiniens liegt ein geheimnisvoller Felsen am Kap von Sant'Elmo.

Eine Vielzahl an Höhlen und Grotten, die sich zum Teil gegenseitig durchkreuzen, lassen Sie staunen. Dazu kommt eine beachtliche Auswahl an verschiedensten Tieren und diversen Pflanzen. Das Wasser vor Sant'Elmo zeichnet sich durch seine Klarheit aus und felsige Hänge mit flach abfallenden Stränden charakterisieren die Kulisse auf dem Festland Sardiniens.

Vor dem Südweststrand der wildromantischen Insel Elba im Tyrrhenischen Meer erwartet Sie das bunte Farbenspiel des Tauchspots Punta di Fetovaia. Weiße, gelbe und rote Weichkorallen bevölkern den Meeresgrund zwischen 20 und 40 Metern Tiefe ebenso wie saftiges Seegras, Skorpionfische, Mondfische, Hummer und Barrakudas.

Am tiefsten Punkt liegt der Eingang zu einer geheimnisvollen Unterwasserhöhle, die sich als fortgeschrittener Taucher zu erkunden lohnt. Dank der vielseitigen Gegebenheiten an der Punta di Fetovaia eignet sich der Tauchort sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Profis.

Auf den Spuren von Odysseus an den Zyklopeninseln bei Aci Trezza

Gemäß der griechischen Mythologie schleuderte der Zyklop Polyphemos wutentbrannt drei mächtige Felsen in Richtung des Helden und Seefahrers Odysseus. Drei dieser bizarren, säulenartigen Felsen ragen noch heute aus den Fluten vor der sizilianischen Ostküste bei Aci Trezza.

Vulkanisches Gestein, farbenfroher Basalt und mächtige Tiefseefächer gehören zur natürlichen Unterwasserszenerie und Schiffswracks aus der Zeit der Römer bis zum Zweiten Weltkrieg sorgen für spannende Erkundungstouren an diesem sagenhaften Ort.